Ziele und Strategien des Agglomerationsprogramms

 

Die gemeinsame Agglomerationsplanung hat zum Ziel, die Raumentwicklung mit der Verkehrsplanung abzustimmen. Damit soll der Mehrverkehr bewältigt werden können. Das Agglomerationsprogramm stützt dazu auf den kantonalen Richtplan und die darin verankerten Strategien zur landschaftsschonenden Siedlungsentwicklung ab.

 

Der Verkehr in der Agglomeration Schwyz soll zukünftig stärker über den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr abgewickelt werden. Diese Verkehrsmittel können die nur begrenzt zur Verfügung stehenden Strassenflächen effizienter nutzen. Dazu werden für jeden Verkehrsträger die wesentlichen Hauptachsen bezeichnet und aufeinander abgestimmt weiterentwickelt. Grundsätzlich sollen die Abschnitte, welche noch freie Kapazitäten aufweisen, den zusätzlichen Verkehr aufnehmen. Der Strassenraum innerorts wird so gestaltet, dass ein Nebeneinander aller Verkehrsträger auf einer Ebene möglich ist, was die Attraktivität der Siedlungsräume steigert.

 

Schlüsselmassnahmen

Zur Umsetzung dieser Ziele und des angestrebten Zukunftsbilds sind folgende Schlüsselmassnahmen festgelegt worden:

Siedlung

Die Siedlungsmassnahmen fokussieren auf die Weiterentwicklung der diversen Entwicklungsschwerpunkte sowie auf die Siedlungsbegrenzung. Sämtliche Entwicklungsschwerpunkte sind in unmittelbarer Nähe zu Bahnhöfen und stellen Umstrukturierungen bestehender Bauzonen in teils brach liegenden Arealen dar. Weiter wird die Siedlungsentwicklung nach innen bzw. die Siedlungsverdichtung konkretisiert.

 

Teilstrategie Siedlung (Bild per Klick vergrösserbar)
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Landschaft

Die verschiedenen bekannten Vorhaben im Landschaftsraum müssen umgesetzt werden (z.B. Aufwertung der Naturschutzgebiete Lauerzersee und Hopfräben sowie der beiden Wildtierkorridore). Die landschaftliche Entwicklung soll mittels einzelner kommunaler Konzepte angegangen werden.

Teilstrategie Landschaft (Bild per Klick vergrösserbar)
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Öffentlicher Verkehr

Das Bahnangebot soll längerfristig systematisiert werden, sodass die zwischen Arth-Goldau und Brunnen überlagernden Bahnprodukte sich zu einem viertelstündlichen Angebot ergänzen. Im entsprechenden Angebotskonzept für den Ausbauschritt 2035 (Stand März 2020) ist die angestrebte Systematisierung im genannten Abschnitt jedoch bisher nicht enthalten. Das Busliniennetz in der Agglomeration soll betrieblich weiterentwickelt werden. Infrastrukturelle Schlüsselmassnahmen dazu sind die Sanierung und Neugestaltung der Bushöfe Bahnhof Brunnen, Schwyz Post und Schwyz Bahnhof.

Teilstrategie ÖV (Bild per Klick vergrösserbar)
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Motorisierter Individualverkehr

Für den MIV sind mit der neuen Muotabrücke West, dem Vollanschluss Steinerstrasse H8 (Eigenleistung), dem neuen Anschluss des ESP Brunnen Nord an den Gätzlikreisel (Eigenleistung) sowie dem Schuttweg zur besseren Erschliessung des ESP Arth vier Netzergänzungen vorgesehen. Diese dienen der Entlastung der historischen Ortskerne und der angrenzenden Wohnquartiere sowie auch einer besseren Erschliessung der Entwicklungsgebiete für den ÖV sowie den Fuss- und Veloverkehr. Zudem werden in den Ortskernen Betriebs- und Gestaltungskonzepte und Massnahmen zugunsten des Veloverkehrs (Aggloradroute) umgesetzt, damit der Gesamtverkehr siedlungsverträglich abgewickelt werden kann.

 

Teilstrategie MIV (Bild per Klick vergrösserbar)
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Fuss- und Veloverkehr

Das Velowegnetz der Agglomeration soll mit Haupt- und Komfortrouten weiterentwickelt werden. Die Schlüsselmassnahme ist die Realisierung einer neuen Aggloradroute zur Verbindung der vier Gemeinden und zur besseren Erschliessung der Arbeitsplatz- und Entwicklungsgebiete. Zudem werden diverse kleinere Netzlücken im Fuss- und Veloverkehr geschlossen.

Teilstrategie Velo (Bild per Klick vergrösserbar)
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Zukunftsbild

Die polyzentrale Struktur des Agglomerationsraums bildet die Basis für die Weiterentwicklung der Siedlungs-, Landschafts- und Verkehrssysteme. Die Entwicklung konzentriert sich auf die weiter aufzuwertenden Zentren und die sie verbindenden Korridore. Die Siedlungen werden nach aussen begrenzt.


Das Bevölkerungs- und Beschäftigtenwachstum findet prioritär in den bestehenden Bauzonen statt. Insbesondere die Entwicklungsschwerpunkte weisen gute gesamtverkehrliche Systeme aus, sind entsprechend gestaltet und besitzen klimaangepasste Bebauungs- und Freiraumstrukturen.


Die Landschaftsentwicklung fokussiert auf die Vernetzung und Aufwertung der hochwertigen Landschaftsräume und die weitere Umsetzung von wichtigen Schutzgebieten.


Siedlung und Mobilität sind aufeinander abgestimmt und auf die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden ausgerichtet. Die Agglomeration Schwyz richtet sich künftig auf eine multimodale Mobilität aus und nutzt die Potenziale des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs. Mit Mobilitätsmanagement wird eine Veränderung des Modalsplits gezielt unterstützt. Die verschiedenen Funktionen im Strassennetz sind mittels einer zweckmässigen Netzhierarchie sichergestellt und widerspiegeln sich auch in der Gestaltung der Strassenräume. Der öffentliche Verkehr ist ein Rückgrat einer abgestimmten Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Die Fahrplanstabilität ist insbesondere im Busverkehr gewährleistet. Die Verkehrsmittel werden mittels multimodaler Drehscheiben optimal miteinander verknüpft. Das Velo ist für Kurz- und Mittelstrecken neben dem Fussverkehr und dem ÖV das dominierende Verkehrsmittel. Für den Fuss- und Veloverkehr stehen attraktive, sichere und dichte Netze sowie genügend Veloabstellplätze zur Verfügung. Entlastungsstrassen an den richtigen Orten können zur Verkehrsentlastung vom Siedlungsgebiet und insbesondere der Zentren beitragen und den Verkehr effizient abwickeln. Mittels flankierender Massnahmen wird die angestrebte Verlagerung des Verkehrs sichergestellt. Es bestehen zeitgemässe, zweckmässige und harmonisierte Regelungen zur Parkplatzerstellungspflicht und Parkplatzbewirtschaftung.

Zukunftsbild (Bild durch Klick vergrösserbar)
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